Geboren 1930 in Warschau. Sein Vater beherrschte mehrere Sprachen und war bis 1937 Bevollmächtigter der polnischen Regierung in den Ostgebieten. 1937 kehrte er mit seiner Familie nach Warschau zurück. Die Mutter kümmerte sich um den Haushalt. Am 20. Mai 1939, kurz vor Ausbruch des Krieges, wurde der Vater ermordet. Die Motive für das Verbrechen bleiben unbekannt. Im September 1939 wurde die Wohnung der Familie Branecki bei einem Bombenangriff teilweise zerstört. Seitdem lebte die Familie in einem einzigen Zimmer. Durch die Organisation RGO (pol. für Rada Główna Opiekuńcza – ein Fürsorgewerk) sammelte Andrzej Korczak-Branecki erste Pfadfindererfahrungen und wurde für Sabotageaktionen ausgebildet. Dort legte er 1941 sein Pfadfinderversprechen ab. Nach Ausbruch des Warschauer Aufstands im August 1944 wurde er der Kampfgruppe „Krybar“ zugeteilt, wo er als Meldegänger tätig war. Am 6. September geriet er in Gefangenschaft und wurde in ein Übergangslager nach Pruszków gebracht. Danach wurde er ins KZ Dachau deportiert, wo ihm die Papiere abgenommen wurden, und anschließend nach Mannheim-Sandhofen, wo er Zwangsarbeit in einer Daimler-Benz-Puch-Fabrik leisten musste. Im Dezember wurde er nach Buchenwald deportiert, im Januar nach Frankfurt am Main ins KZ Katzbach, das für seine besonders unmenschlichen Bedingungen bekannt war. Mitte März 1945 nahm er an seinem ersten Todesmarsch teil, bei dem die meisten Gefangenen ums Leben kamen. Im April, kurz vor Kriegsende, wurde er ins Konzentrationslager Flossenbürg transportiert. Ein weiterer Todesmarsch führte ihn zurück nach Dachau. Am 29. April wurde das Lager von amerikanischen Truppen befreit. Trotz extremer Unterernährung und schwerer Krankheiten überlebte er. Im Gegensatz zu seinen beiden Brüdern, die im besetzten Norwegen erschossen wurden, kehrte er am 8. August 1945 glücklich nach Warschau zurück.